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Ingesamt ist unsere Beziehung wie ein Band, das mal näher und mal weiter gespannt ist, jedoch
immer sehr ausfüllend und einnehmend ist. Zugleich ist meine Mutter eine Art Verbindung zu
meinen anderen Geschwistern, die es schafft, alle immer wieder zusammenzuführen.
Die Beziehung ist von tiefer Dankbarkeit und jedoch auch von Pflichtgefühlen zugleich geprägt.
Durch den regelmäßigen Kontakt mit regelmäßigen Abständen und eine sehr ehrliche
Kommunikation mit vielen tiefen Gesprächen über Themen, die uns jeweils gerade beschäftigen
ist unsere Kommunikation sehr wichtig für mich.
Fordert jedoch auch zugleich viel ein, da ihre Werte für sie selbst im Vordergrund stehen und
nach diesen Beurteilungsmaßstäben auch meine Handlungen usw. beurteilt werden. Wenn ich
also unerwartet „aus der Reihe tanze“ wirkt sich das oftmals negativ auf unsere Beziehung aus,
da sie dies so von mir nicht erwartet hat oder es oft gesagt wird „so kenne ich dich nicht“.
Dennoch besteht eine unfassbar tiefe Dankbarkeit und höchster Respekt vor all’ dem, was
meine Mutter in meiner Kindheit für meine Geschwister und mich gemacht hat und wie selbstlos
sie sich noch heute um uns und unsere Belange kümmert. Ich weiß, dass ich sie jederzeit
anrufen könnte und sie jederzeit alles in Bewegung setzen würden, um mir ein gutes Gefühl zu
geben bzw. mir zu helfen mit den Mitteln und Wegen, die sie hat und für richtig hält.
Die Beziehung zu meiner Schwester ist durch verschiedene Phasen geprägt. Wir hatten eine sehr
intensive Kindheit zusammen, da wir häufig Streit hatten, weil wir sehr unterschiedliche
Charaktere waren/sind. Diese kleinen Stretigkeiten endeten dann in Phasen, in denen wir wenig
bis gar nichts miteinander zu tun hatten. Diese Art von Beziehung hat sich komplett
umgeschlagen: Durch ein Studium in einer gemeinsame Stadt haben sich unsere Wege wieder sehr
angenähert und das hat sich bis heute intensiviert.
Meine Schwester war früher häufig als Kontaktperson für Hilfe beim Studium oder Anträge
ausfüllen sowie technische Sachen. Diese Hilfe hat sie jedoch immer gerne gegeben. Mir fiel es
aber häufig nicht leicht, sie danach zu fragen. Mit dem Abschluss ihres Studium ist sie wieder
zu ihrem Partner in die Heimat gezogen und ich später in eine andere Stadt.
Heute ist sie für mich eine starke Vertrauensperson, mit der ich manchmal sogar mehrfach am Tag
telefoniere. Hierbei tauschen wir uns über jedes noch so kleine Detail aus unseren Leben aus
oder manchmal auch einfach eben gar nicht und „schweigen“ gemeinsam am Telefon. Ich weiß, dass
ich genau so für eine eine starke Vertrauensperson bin und diese Verbundenheit spiegelt sich in
unserer Art von Beziehung wieder: Wir lachen zusammen, wir weinen zusammen, wir hören einander
zu und natürlich streiten wir auch noch häufig miteinander.
Wir besuchen uns gegenseitig oder haben täglich Kontakt über Whatsapp oder auch Videocalls. Ich
weiß immer mehr zu schätzen, was für ein Bestandteil sie und ihre Familie in meinem Leben sind
und einnehmen. Eine Zeit lang war ihre Familie für mich aufgrund anderer familiärer
Schwierigkeiten sogar eine Art zweite Familie, bei der ich dann temporär auch gewohnt habe.