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Als frisch gebackener Single lerne ich immer mehr zu wertschätzen, wie toll Freundschaften und gleich geschlechtliche Freundinnen sein können. Ich bin sehr dankbar, für alle dich mich lieb haben und zu sich einladen. Mein Herz ist sehr erfüllt von all dem Vertrauen, dass mir entgegengebracht wird. Das gibt mir momentan sehr viel Halt.
Meine Oma war eine unglaublich emanzipierte, eigenständige, offene Frau, dich mich sehr inspiriert und beeinflusst hat. Abgesehen davon, dass ich als einzige Enkelin neben 8 Enkeln sehr verwöhnt wurde, hat sie mir gezeigt, wie man sich in der männerdominierten Welt durchsetzt und Dinge einfach anpackt, egal wer man ist. Sie ist die Mutter meiner Mutter und in ihrer Generation wurde nicht über Gefühle geredet oder reflektiert. Deswegen bin ich umso stolzer, dass trotz Generationskonflikte und Verständnis in mancher Hinsicht, der Kontakt immer sehr, sehr eng war. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke.
Die Beziehung zu meinem deutlich jüngeren Bruder war immer eng und vertraut und ist es bis heute geblieben. Auch wenn wir manchmal lange nichts voneinander hören, sind die Gespräche danach aufgrund von sehr ähnlichem Humor und Ansichten sehr bereichernd und witzig. Ich hoffe, dass er mir auch so sehr vertraut, wie ich ihm beziehungsweise so viel anvertraut. Manchmal findet er mich wohl zu "muttihaft" oder alt. Er freut und trauert ehrlich mit mir mit und so fühle ich mich sehr geborgen. Bei ihm – im Gegensatz zu anderen Verwandten – fühle ich das "Blut dicker ist als Wasser".
Die Beziehung zu meiner Mutter war schon immer sehr ambivalent. In meiner Teenager-Zeit viel von Anspannung und Wut, aber auch von viel Zärtlichkeit und Fürsorge geprägt. Als wir von einer Mutter-Tochter-Beziehung zu einer Freundschaft gewechselt haben (zumindest habe ich das) wurde das Verhältnis deutlich bereichernder und wertschätzender. Auch wenn ich an einigen Punkten bereit war den Kontakt abzubrechen, ist meine Mutter jetzt eine stärkende Stütze in meinem Leben.
Auch wenn ich die Beziehung gerne als liebevoll und erfüllend beschrieben hätte, ist die Beziehung zu meinem Vater von Problemen geprägt, die alle (fast nur) sein Privatleben betreffen und nur Einfluss auf mich haben, da ich mich ihrer annehme. Abgesehen von unlösbaren Widrigkeiten, haben wir eine extreme Vertrauensbasis (ich bin der Vormund meines Vater) UND PFLEGE eine sehr offenen Diskussionskultur in unseren Telefonaten, die wohl nur mit engen Freunden oder Familienmitgliedern so möglich ist. Mein Vater hat mir extrem viele Denkweisen mit auf den Weg gegeben und mich sehr eigenständig erzogen.