Daten-Garten 🡐 [ 005 ]

10 07 2025 15:07

Knallerbsenstrauch (Symphoricarpos albus)

Der Knallerbsenstrauch ist ein robuster, winterharter Zierstrauch mit charakteristischen weißen Beeren, die Kindern als „Knallerbsen“ bekannt sind. Seine Anspruchslosigkeit macht ihn zu einem hĂ€ufig gepflanzten Stadt- und Straßenbegleiter – zugleich wird er ökologisch kontrovers bewertet. Besonders interessant: Die dichten BestĂ€nde verdrĂ€ngen heimische Flora, bieten aber NistplĂ€tze fĂŒr einige Vogelarten.

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  • Lebensform: SommergrĂŒner Strauch
  • BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: Juni–August; kleine, glockenförmige, weißlich-rosa BlĂŒten in Blattachseln
  • BiodiversitĂ€tswert: Niedrig bis mittel – spĂ€te Bienenweide, fĂŒr Wildtiere als Versteck nĂŒtzlich
  • Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
  • Feuchtigkeitsbedarf: MĂ€ĂŸig trocken bis frisch
  • Giftigkeit / Essbarkeit: Giftig – besonders Beeren (Magen-Darm-Reizung)
  • InvasivitĂ€t: Mittel bis hoch – neigt zur Verwilderung und AuslĂ€uferbildung
  • Schutzstatus: Kein Schutz
  • Sukzessionsstadium: SpĂ€teres Pionier- bis Initialstadium (ruderal)

( 1 ) Systematik

Familie: Caprifoliaceae (GeißblattgewĂ€chse)

Gattung: Symphoricarpos

Art: albus

( 2 ) Herkunft & Kulturgeschichte

2.1 Geografische Herkunft: Nordamerika

2.2 Herkunft der Sorte / ZĂŒchtung: Als Zierstrauch im 19. Jh. nach Europa eingefĂŒhrt

2.3 Verbreitung: In Mitteleuropa eingebĂŒrgert

2.4 Biogeografische Region: Neophyt in der eurosibirischen Zone

2.5 Endemisch / Kosmopolitisch: EingefĂŒhrt, jetzt stellenweise eingebĂŒrgert

2.6 Symbolik / kulturelle Bedeutung: Kindheitssymbol (KnallgerÀusch), hÀufig in Schulhöfen, Friedhöfen und öffentlichen Anlagen

( 3 ) Morphologische Eigenschaften

3.1 Lebensform / Pflanzentyp: Laubabwerfender Strauch

3.2 Wuchsform: Locker bis dichtbuschig, oft auslÀuferbildend

3.3 Laubverhalten: SommergrĂŒn

3.4 BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: Juni–August; kleine, glockenförmige, weißlich-rosa BlĂŒten in Blattachseln

3.5 Fruchtstand: Weiße, fleischige Beeren (SteinfrĂŒchte), „Knallerbsen“

3.6 Wurzeltyp: Flach bis weitreichend mit AuslÀufern

3.7 Blattmerkmale: Klein, eiförmig, gegenstĂ€ndig, stumpf grĂŒn

3.8 Rinde / Stammmerkmale: Jung grĂŒn, spĂ€ter braun und rissig

3.9 Höhen-/Breitenwachstum: Bis ca. 2 m hoch, 2–3 m breit durch WurzelauslĂ€ufer

( 4 ) Standort & AnsprĂŒche

4.1 Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig

4.2 Bodenart: Sandig bis lehmig, toleriert viele Bodentypen

4.3 pH-Toleranz: Breites Spektrum (sauer bis basisch)

4.4 Feuchtigkeitsbedarf: MĂ€ĂŸig trocken bis frisch

4.5 NĂ€hrstoffbedarf: Mittel

4.6 WinterhĂ€rte / Klimazone: Z4–7, sehr winterhart

4.7 Wind-/SalzvertrĂ€glichkeit: Windfest, mĂ€ĂŸig salztolerant

4.8 SchattenvertrÀglichkeit (jung): 


( 5 ) Ökologische Funktion & Bewertung

5.1 InvasivitĂ€t: Mittel bis hoch – neigt zur Verwilderung und AuslĂ€uferbildung

5.2 Ökologische Funktion: Strukturgeber, RĂŒckzugsort fĂŒr Vögel und KleinsĂ€uger

5.3 Schutzstatus: Kein Schutz

5.4 BiodiversitĂ€tswert: Niedrig bis mittel – spĂ€te Bienenweide, fĂŒr Wildtiere als Versteck nĂŒtzlich

5.5 Tierinteraktionen: Beeren werden teils von Vögeln gefressen, BlĂŒten von Hummeln & Wildbienen besucht

( 6 ) Nutzung & Gartenrelevanz

6.1 Nutzungstyp: Zierstrauch, BöschungsbegrĂŒnung, Vogelschutzgehölz

6.2 Giftigkeit / Essbarkeit: Giftig – besonders Beeren (Magen-Darm-Reizung)

6.3 Kultur- oder Wildform: Kulturform mit Verwilderungstendenz

6.4 Pflegeaufwand: Gering (schnittempfindlich nur bei starker Verholzung)

6.5 SchnittvertrÀglichkeit: Gut schnittvertrÀglich

6.6 Vermehrung: Vegetativ (AuslĂ€ufer), seltener ĂŒber Samen

6.7 Kombinationsmöglichkeiten: In Naturhecken, als Puffergehölz – vorsichtig wegen Ausbreitung

( 7 ) ZusÀtzliche ökologische Eigenschaften

7.1 Störungsresistenz: Hoch

7.2 RegenerationsfÀhigkeit: Sehr hoch

7.3 Keimverhalten / Samenbanktyp: Keimt nach Stratifikation; langlebige Samenbank

7.4 Verbreitungsstrategien: Zoochorie (Vögel), vegetative AuslÀufer

7.5 Vegetative Ausbreitung: Deutlich – bildet AuslĂ€ufer

7.6 Nitrophilie: Mittel

7.7 Mykorrhiza: Möglich

7.8 Trockenheitsanpassung: Gut angepasst

7.9 Konkurrenzverhalten: Hoch in offenen FlÀchen

7.10 Einfluss auf Bodenentwicklung: Neutral bis leicht humusanreichernd; schattiert konkurrenzschwache Krautschicht