
Knallerbsenstrauch (Symphoricarpos albus)
Der Knallerbsenstrauch ist ein robuster, winterharter Zierstrauch mit charakteristischen weiĂen Beeren, die Kindern als âKnallerbsenâ bekannt sind. Seine Anspruchslosigkeit macht ihn zu einem hĂ€ufig gepflanzten Stadt- und StraĂenbegleiter â zugleich wird er ökologisch kontrovers bewertet. Besonders interessant: Die dichten BestĂ€nde verdrĂ€ngen heimische Flora, bieten aber NistplĂ€tze fĂŒr einige Vogelarten.
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- Lebensform: SommergrĂŒner Strauch
- BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: JuniâAugust; kleine, glockenförmige, weiĂlich-rosa BlĂŒten in Blattachseln
- BiodiversitĂ€tswert: Niedrig bis mittel â spĂ€te Bienenweide, fĂŒr Wildtiere als Versteck nĂŒtzlich
- Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
- Feuchtigkeitsbedarf: MĂ€Ăig trocken bis frisch
- Giftigkeit / Essbarkeit: Giftig â besonders Beeren (Magen-Darm-Reizung)
- InvasivitĂ€t: Mittel bis hoch â neigt zur Verwilderung und AuslĂ€uferbildung
- Schutzstatus: Kein Schutz
- Sukzessionsstadium: SpÀteres Pionier- bis Initialstadium (ruderal)
( 1 ) Systematik
Familie: Caprifoliaceae (GeiĂblattgewĂ€chse)
Gattung: Symphoricarpos
Art: albus
( 2 ) Herkunft & Kulturgeschichte
2.1 Geografische Herkunft: Nordamerika
2.2 Herkunft der Sorte / ZĂŒchtung: Als Zierstrauch im 19. Jh. nach Europa eingefĂŒhrt
2.3 Verbreitung: In Mitteleuropa eingebĂŒrgert
2.4 Biogeografische Region: Neophyt in der eurosibirischen Zone
2.5 Endemisch / Kosmopolitisch: EingefĂŒhrt, jetzt stellenweise eingebĂŒrgert
2.6 Symbolik / kulturelle Bedeutung: Kindheitssymbol (KnallgerÀusch), hÀufig in Schulhöfen, Friedhöfen und öffentlichen Anlagen
( 3 ) Morphologische Eigenschaften
3.1 Lebensform / Pflanzentyp: Laubabwerfender Strauch
3.2 Wuchsform: Locker bis dichtbuschig, oft auslÀuferbildend
3.3 Laubverhalten: SommergrĂŒn
3.4 BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: JuniâAugust; kleine, glockenförmige, weiĂlich-rosa BlĂŒten in Blattachseln
3.5 Fruchtstand: WeiĂe, fleischige Beeren (SteinfrĂŒchte), âKnallerbsenâ
3.6 Wurzeltyp: Flach bis weitreichend mit AuslÀufern
3.7 Blattmerkmale: Klein, eiförmig, gegenstĂ€ndig, stumpf grĂŒn
3.8 Rinde / Stammmerkmale: Jung grĂŒn, spĂ€ter braun und rissig
3.9 Höhen-/Breitenwachstum: Bis ca. 2 m hoch, 2â3 m breit durch WurzelauslĂ€ufer
( 4 ) Standort & AnsprĂŒche
4.1 Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
4.2 Bodenart: Sandig bis lehmig, toleriert viele Bodentypen
4.3 pH-Toleranz: Breites Spektrum (sauer bis basisch)
4.4 Feuchtigkeitsbedarf: MĂ€Ăig trocken bis frisch
4.5 NĂ€hrstoffbedarf: Mittel
4.6 WinterhĂ€rte / Klimazone: Z4â7, sehr winterhart
4.7 Wind-/SalzvertrĂ€glichkeit: Windfest, mĂ€Ăig salztolerant
4.8 SchattenvertrĂ€glichkeit (jung): âŠ
( 5 ) Ăkologische Funktion & Bewertung
5.1 InvasivitĂ€t: Mittel bis hoch â neigt zur Verwilderung und AuslĂ€uferbildung
5.2 Ăkologische Funktion: Strukturgeber, RĂŒckzugsort fĂŒr Vögel und KleinsĂ€uger
5.3 Schutzstatus: Kein Schutz
5.4 BiodiversitĂ€tswert: Niedrig bis mittel â spĂ€te Bienenweide, fĂŒr Wildtiere als Versteck nĂŒtzlich
5.5 Tierinteraktionen: Beeren werden teils von Vögeln gefressen, BlĂŒten von Hummeln & Wildbienen besucht
( 6 ) Nutzung & Gartenrelevanz
6.1 Nutzungstyp: Zierstrauch, BöschungsbegrĂŒnung, Vogelschutzgehölz
6.2 Giftigkeit / Essbarkeit: Giftig â besonders Beeren (Magen-Darm-Reizung)
6.3 Kultur- oder Wildform: Kulturform mit Verwilderungstendenz
6.4 Pflegeaufwand: Gering (schnittempfindlich nur bei starker Verholzung)
6.5 SchnittvertrÀglichkeit: Gut schnittvertrÀglich
6.6 Vermehrung: Vegetativ (AuslĂ€ufer), seltener ĂŒber Samen
6.7 Kombinationsmöglichkeiten: In Naturhecken, als Puffergehölz â vorsichtig wegen Ausbreitung
( 7 ) ZusÀtzliche ökologische Eigenschaften
7.1 Störungsresistenz: Hoch
7.2 RegenerationsfÀhigkeit: Sehr hoch
7.3 Keimverhalten / Samenbanktyp: Keimt nach Stratifikation; langlebige Samenbank
7.4 Verbreitungsstrategien: Zoochorie (Vögel), vegetative AuslÀufer
7.5 Vegetative Ausbreitung: Deutlich â bildet AuslĂ€ufer
7.6 Nitrophilie: Mittel
7.7 Mykorrhiza: Möglich
7.8 Trockenheitsanpassung: Gut angepasst
7.9 Konkurrenzverhalten: Hoch in offenen FlÀchen
7.10 Einfluss auf Bodenentwicklung: Neutral bis leicht humusanreichernd; schattiert konkurrenzschwache Krautschicht