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000Liebe, Geschichten die nicht enden.000

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Es ist dunkel, aber warm und vertraut. Du siehst nichts, aber spürst die Welt um dich herum, die kaum größer ist als du selbst. Gemütlich. Ihr bildet eine Einheit mit einem fließenden Übergang. Wo sie beginnt und wo sie aufhört, ist nicht von Bedeutung. Was wichtig ist, ist dass du existierst. Du wächst und wächst, bis dir klar wird, dass die gewohnte und wohlig warme Blase, in der du dich befindest, dich nicht mehr erfüllt, sondern eher erdrückt. Dein Blut gerät in Wallung, es ist turbulenter als sonst, der Stress setzt dir zu. Und dann spürst du eine Kraft, die dich aktiv von deiner Vergangenheit trennt. Die Umgebung verändert sich, und du änderst dich mit ihr. Du spürst das Gefühl der Angst vor dem Unbekannten, du schreist und findest keine Ruhe, denn dir wird bewusst, dass es nie wieder einen Weg zurück gibt. Bis du wieder das Gefühl von Sicherheit und Wärme verspürst. Dinge haben sich verändert, aber vorerst ist die Welt wieder in Ordnung. Denn deine bestehende Verbundenheit liegt tiefer als deine neu erfahrene Abgetrenntheit. Eine Geschichte die das Leben immer wieder neu schreibt.

Wir binden uns durch Geschichten an die Vergangenheit. Und träumen mit ihr, von der Zu-kunft. Die Schnittmenge aus Erwartungen, Erfahrungen und Ereignissen, bilden unter Anderem unsere Persönlichkeit. Unsere Geschichte ist das was uns ausmacht und das was wir teilen wollen. Wir haben sie schon immer weitergegeben, erst durch mündliche dann durch schriftliche und heute zutage auch durch digitale Überlieferungen. Dazu dient Kommunika-tion als nützliches Werkzeug, um unser natürliches Bedürfnis nach Bindung zu stillen. Doch wer nach Bindung strebt, wird auch auf Trennungen treffen. Wir trennen uns erst von der Mutter, in der Schule von Zuhause und im Beruf von unserer Freizeit und am Ende werden wir auch vom Leben ge-trennt. So gibt es im Laufe eines jeden Erwachsenwerdens Schlüs-selmomente, die einem auf-zeigen das die eigene Wahrnehmung vom Leben nicht in einem Vakuum existiert.

Das Leben basiert auf Fakten und gewinnt an Dynamik durch Interpretation.Es sind feste Bau-steine, die erst durch Verbindungen beweglich werden, da sie nicht in einem Vakuum existieren. „So is it important to remember the little things, so you get the whole story. „re-member“. Wiedereingliedern. Etwas wieder Teil von etwas zu machen impliziert, das es einerseits getrennt, wichtig und und andrererseits nie weg gewesen war. To re-member ist so mit nicht nur an etwas zurück-denken, sondern auch etwas zu „er-INNERN“, wieder eins werden, ein Teil seiner Selbst wiederzuentde-cken und als Teil von sich anzuerkennen. So ist es auch mit der Sprache, die wir Tag täglich nut-zen sie geht von innen nach Außen und reflektiert von Außen nach in-nen. Sprache formt ein Selbstbild welches man von sich und andere von einem haben. Man nimmt sie meist nicht ein-mal wahr, man nimmt sie hin. Aber Worte haben auch im Alltag Gewicht und beeinflussen uns und unser denken, denn man versteht nur was man kennt.

Liebeist nicht einfach, Liebe zu verstehen ist nicht einfach, Liebe zu erklären ist nicht einfach. Aber es war mal leicht. "Das tiefste Bedürfnis des Menschen ist [...], seine Abgetrenntheit zu überwinden und aus dem Gefängnis seiner Einsamkeit herauszukommen. Ein absolutes Scheitern bei diesem Versuch führt zum Wahnsinn, weil das panische Entsetzen vor einer völligen Isolation nur dadurch zu überwinden ist, dass man sich so völlig von der Außenwelt zurückzieht, dass das Gefühl der Abgetrenntheit verschwindet, und zwar weil die Außenwelt, von der man abgetrennt ist, verschwunden ist." brFromm, Erich. Die Kunst des Liebens: 0 (German Edition) (S.19). Edition Erich Fromm. Kindle-Version.

Verzerrte Bilder, Ungesehene Untertöne

Dabei steckt die Liebe im Detail, wenn man einmal anfängt, auf Details zu achten, weil man gewillt ist zu verstehen. So ist es auch mit der Liebe. Es ist interessant zu beobachten, welche Formulierungen und daran geknüpften Erwartungen es rund um die Liebe gibt. „Sie leben von Luft und Liebe“, „Meine bessere Hälfte“, „Mein Ein und Alles“, „Mein Herz“, „Du bist die Luft, die ich zum Atmen brauche“, „Ohne dich bin ich nicht ganz“. Film, Fernsehen, Musik und Printmedien ist diese Auffassung von Liebe ein gern genutztes Werkzeug. Aber sie wirken auf mich nicht gesund. Es kann nicht gesund sein, seine Existenz von einer anderen Person abhängig zu machen und sein ganzes Leben lang auf der Suche nach einem unerreichbaren Ideal zu sein. Wir lernen im Laufe unseres Lebens durch Zufall den perfekten Partner kennen, „den Deckel für unseren Topf“. Mindestens einer der beiden verliebt sich auf den ersten Blick, man lernt sich kennen, heiratet und bleibt für immer zusammen. Das hat uns zum Beispiel Disney beibringen wollen. Oder die Liebe wird durch die Begierde, das Hochgefühl der Verliebtheit oder den Herzschmerz nach einer Trennung beschrieben. Von klein auf begleitet uns dieses Ideal oder dieser Verlauf. Bis wir die Realität spüren und merken, sei es in Familienangelegenheiten, Freundschaften oder romantischen Beziehungen. Zwischenmenschliche Beziehungen und die damit verbundene Liebe erfordern immer Arbeit und halten nicht einfach durch Zauberei für die Ewigkeit. Das, was die Medien uns als Liebe verkaufen wollen, glaube ich ihnen entsprechend nicht. Es kann also nicht sein, dass Liebe nur durch den zuvor genannten Ablauf beschrieben werden kann. Daher frage ich mich, was dazwischen passiert. Warum wollen wir Geschichten konsumieren, die unsere Wahrnehmungen verzerren? Warum lieben wir Geschichten rund um die Liebe? Was ist mit denen, die erfolgreiche Ehen führen, die Jahrzehnte dauern und keine Liebe auf den ersten Blick waren? Was ist mit denen, die diesem Verlauf folgen und erfolgreich scheitern und sich selbst als beziehungsunfähig sehen? Das kann kein Glück oder Zufall sein, dahinter verbirgt sich ein System. Diese Fragen haben sich mir gestellt, was bedeutet es, sich zu verlieben? Der Präfix „ver-“ deutet auf ein Versehen, auf einen span Kontrollverlust, eine Machtlosigkeit hin. „Ver-“ ist immer negativ. Oder warum verlieben wir uns, um in der Liebe zu sein? Warum können wir nicht in die Liebe gehen? Oder springen . Ich im rahmen diese kleinen Papers nicht all diese Fragen klären können, aber ich möchte einen kleinen Zugang zum Thema bieten.
Meine These lautet: Liebe ist in uns verankert. Sie ist nicht von Me gemacht, sondern für Menschen, da-mit sie daraus was machen. Durch aktive Liebe ist das Leben erträglicher. Und der Tod ein Fakt, aber keine Sorge mehr. Und wir am besten durch Geschichten. Doch was sind Geschichten überhaupt? Geschichten sind strukturierte Abläufe, mit der Intention, eine Nachricht zu vermitteln. Der Inhalt ist je-doch egal, auch egal ist es, ob der Rezipient die Nachricht entschlüsseln kann, das ist von absolut keiner Bedeutung. Das wichtige ist das der Sender eine Intention oder ähnliches hat. Nach meiner Beobachtung folgen alle Geschichten fundamentalen Strukturen bzw. erfüllen folgende Voraussetzungen:
  • a) Anfang x Mitte x Schluss, das heißt nicht das die Geschichte in ihrer Erzählung vollkommen auserzählt sein muss, das heißt nur das man irgendwann aufhört sie weiter zu beschreiben, auch wenn sie für immer weiter läuft.
  • b) Sie löst irgendetwas in einem aus, auch wenn es nur Lange-weile ist.
  • d) Es gibt einen Sender und Empfänger, auch wenn man sich vor sich selber rechtfertigen möchte, spaltet sich zum Beispiel das ICH in eine dafür und dagegen sprechende Partei.
  • c) Sie veranschaulichen etwas Bekanntes.
  • d) Sie sind eine Reduktion von Ereignissen, eine abstrakte Form, der Ausgangssituation. Auch wenn man diese minuziös und detailgetreu wiedergibt. Geht ein Teil immer verloren, wie Gestik und Mimik, Ton der überlieferten Nachricht, sodass sich der Fokus bei jeder Nacherzählung etwas verschieben kann.
  • Unsere angeborene Neugier zwingt uns eigentlich dazu, die Welt jedes Mal neu entdecken zu wollen, so-fern wir dieses nicht aktiv unterdrücken oder verkümmern lassen. Wir wollen uns und Andere in der Welt wiedererkennen als Beweis für unsere Existenz und Bestätigung unserer Gefühle und Lebenssituatio-nen. Wir wollen auf unsere Umwelt reagieren können. Und das geht am besten durch Geschichten. Sie dienen dazu, sich die Welt erklären zu können. In einer Vernetzung von Einzel-schicksalen, die sich bedingen. Im Grunde fühlen wir uns zu Geschichten hingezogen, weil sie sich kaum verändern. Wahr-scheinlich gibt es eine nahezu unendliche Anzahl an Geschich-ten, die aufgrund ihrer minimalen Unterschiede sich wiederum auf paar wenige zusammenfassen lassen. Ihre Elemente sind uns bekannt, die Reihenfolge und Intensität variiert. Sie bieten uns ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle für die teils ungewisse Welt. Zum Beispiel ein tödliches Abenteuer, aus sicherer Ferne, stimulierende Erfahrung ohne vermeintliche Konsequenzen.

    Geteiltes Leid ist vervielfachtes Leid

    der ständige Aufruf seine Aufmerksamkeit allem zu widmen außer sich selbst, ist kräfteraubend. So fehlt uns der Ausgleich zum künstlichen Stress, den wir uns mehr oder weniger freiwil-lig zuführen. Wir sind schon so weit, dass Depressionen und Burnout als Volkskrankheit bezeichnet werden. Früher war es der Rücken, heute ist es der Kopf. Durch unsere Smartphones haben wir die ganze Welt in unseren Händen und da verliert man schnell den Überblick. Deshalb ist es um so wichtiger, vor allem für Firmen, sich im Wirrwarr der Reizüberflutung ir-gendwie bemerkbar zu machen. Sei es durch Skandale oder penetrante Werbespots. Wir sollen, solange wie möglich, mit den angebotenen Produkten interagieren und so viel Geld wie möglich ausgeben. Durch herzergreifende Ge-schichten und merken-würdige Aktionen, soll durch emotiona-les Storytelling rund um Marke und das Produkt, ein Lifestyle verkauft werden. Sodass wir langfristig an einen Anbieter zu-mindest emotional gebunden sind. Selbst Supermärkte präsentieren, nicht mehr nur ihre „Knüller-angebote“ sondern, greifen zu hochwertig produzierten Werbe-filmen, die teilweise kaum mit dem Ursprungsprodukt zu tun haben. Obwohl man meinen könnte, dass Lebensmittel unab-hängig von der Werbung gekauft werden, ist es dennoch wich-tig unsere Aufmerksamkeit zu ringen. Aufmerksamkeit ist das nahezu wichtigste, gut, in unserer kapitalisti-schen Gesellschaft. Zum Beispiel TikTok macht sich das zunutze. Kurze prägnante Clips mit emotional erre-gendem Inhalt in Kombination mit Tö-nen und der Möglichkeit, mit diesen Inhalten zu interagieren und andere dabei teilhaben zu lassen. Integriert in eine App, die sich super mit dem Daumen, bedienen lässt und sich an Mecha-nismen eines Glücksspielautomaten bedient.
    Diese Kombination kann zur Sucht führen und macht „ent-scheidungsmüde“, was einen dazu verleitet, sich einer anspre-chenden Meinung einfach anzuschließen, statt sich mühsam sei-ne eigene zu bilden, so fallen wir zurück in die Unmündigkeit laut Immanuel Kant. „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. (...) Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so be-quem, unmündig zu sein. (...) Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich über-nehmen.“ Diese Kombination kann zur Sucht führen und macht „ent-scheidungsmüde“, was einen dazu verleitet, sich einer anspre-chenden Meinung einfach anzuschließen, statt sich mühsam sei-ne eigene zu bilden, so fallen wir zurück in die Unmündigkeit laut Immanuel Kant. „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. (...) Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so be-quem, unmündig zu sein. (...) Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich über-nehmen.“ UTOPIE kreativ, H. 159 (Januar 2004), S. 5-10 5 IMMANUEL KANT Was ist Aufklärung?
    Bei der ständig drohenden Gefahr, abgestoßen zu werden, erscheint die Idee in Fantasie-welten zu flüch-ten plausibel. Damit beschäftigten sich menschen in der Epoche der Romantik sieht sich selbst als Gegen-stück zur Aufklärung. Und befasst sich unteranderem mit dem Menschen, die seele, Magie, Mystik und alles darüber hinaus, wie Dinge die wir spüren aber nicht sehen können. Es soll-te nicht mehr nur um Fak-ten und Wissenschaft gehen. Vor Allem in und nach zeiten der Kriese besinnen sich die Menschen auf das Wesentliche. Da das nach dem wir streben, sel-ten das ist was wir brauchen. bDiese Diskrepanz führt oft zur Flucht. Also agieren Ge-schichten als Fluchtpunkt? Als Ausgleich zur inneren leere? Das würde beinhal-ten, das wir wüssten wohin wir flüchten. Aber das tun wir meist nicht, wir wissen nur das die Flucht en-den wird. Und das nicht einmal wie, vielleicht sind es dann eher „Fluchtwelten oder garkein Ort sondern eher ein Zustand? Wir flüchten mit Sehnsucht nach einer besseren Welt, auf der Suche nach einer Methode un-sere Abgetrenntheit zu überbrücken. Wobei uns die Liebe als Proviant fehlt.

    Stadien der Liebe

    Stadien der romantischen Liebe unterscheiden sich grundlegend: Verknalltheit, Verliebtheit und Liebe.

    Schritt 1:

    Es beginnt meist mit der Verknalltheit. Die Wahrnehmung einer Person, anfangs basierend auf einer Idee, die eine Anziehung hervorruft. Es ist auch möglich, eine Schwärmerei für Menschen zu haben, die man überhaupt nicht kennt, wie z.B. Stars oder Kassenmitarbeiter um die Ecke. Die meist mangelnde Kenntnis und Idealisierung der eigenen Sehnsuchtslösung ist ein einsamer Akt und dient eher als Flucht aus der Realität in einen sicheren Raum einer schönen Welt, anstatt ein ernsthaftes Interesse am Gegenüber zu haben. Es ist genauso fragil wie imaginär.
    Aggregatzustand - fest: Ähnlich wie ein Eisblock, der aus großer Höhe fällt, zerbricht die Schwärmerei, sobald man auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt.

    Schritt 2:

    Wenn man sich verliebt, ist es schnell und intensiv. Die Hormone im Körper spielen verrückt. Man erlebt das, was Drogen simulieren. Ein Rausch. Gefühle können süchtig machen. Und wenn man nicht vorsichtig ist, kann es in Besessenheit übergehen. Besessenheit bedeutet, etwas oder jemanden kontrollieren zu wollen, was man nicht haben kann. Man wird wütend und strebt nach Perfektion. Es ist ein Dilemma, denn man kann beides nicht haben - Liebe und Kontrolle. (...) heftig verliebt und ‚verrückt‘ nacheinander zu sein, sei der Beweis für die Intensität ihrer Liebe, während es vielleicht nur beweist, wie einsam sie vorher waren.“ (vgl. Seite 11-15) Der Unterschied hier ist, dass Verliebtsein eine zweite Person aktiv einschließt. Man baut auf eine entstehende Bindung. We are falling in love, wir fallen ins Ungewisse. Im Idealfall fallen wir in die vertrauenswürdigen und aufrichtigen metaphorischen Arme unseres Partners. Aggregatzustand - flüssig: Ähnlich wie geschmolzener Eisblock in einer Schüssel. Hier ist alles flüssig, alles ist leicht, man fließt zusammen, man fließt auseinander, aber man findet wieder zusammen. Kleine und größere Stöße machen dieser Phase nichts aus. Wenn man jedoch nicht aufpasst und die Irritationen häufiger und stärker werden, kann immer mehr Wasser verschüttet werden und am Ende bleibt nur die Idee einer anfänglichen Kompatibilität. „Jedenfalls entwickelt sich das Gefühl der Verliebtheit gewöhnlich nur in Bezug auf solche Werte, für die man selbst entsprechende Tauschobjekte zur Verfügung hat. Man will ein Geschäft machen.“ (Seite 14) Im Laufe langfristiger Interaktionen oder einer Beziehung treten im Laufe der Zeit immer wieder Probleme und Hindernisse auf. Es ist wichtig, Lösungen zu finden und die Beziehung zu pflegen. Aufrichtige Beziehungen erfordern eine Art Investition in Form von Zeit, Arbeit und Zuneigung. Liebe ist vielfältig und daher ein Sammelbegriff für verschiedene Zustände und Situationen. Sie unterscheidet sich bereits darin, wen wir lieben oder an wen wir unsere Liebe richten. Sind es unsere Freunde, Geschwister, Partner, Eltern, Tiere, Objekte, Bekannte oder Fremde? Selbst in diesen Kategorien gibt es Unterschiede und Abstufungen: Freundschaft, Elternschaft, parasoziale Beziehungen, Objekte. Dabei müssen Objekte nicht materiell sein, es kann auch die Idee einer Person sein, das Konstrukt, das man um die Person herum aufgebaut hat.
    Schritt 3: Das ständige Neu-Daraufeinlassen, anhaltendes Interesse und neue Erfahrungen lassen die Liebe wachsen. Und wenn man lange genug mit den besten Absichten und Verantwortung handelt, gewillt ist, Antworten auf schwierige Fragen und Situationen zu finden, ohne dass sie Überhand gewinnen, bildet sich irgendwann eine Membran, eine wohlige, warme, starke und elastische Bindung, die auch Entfernungen standhalten kann. Aggregatzustand- gasförmig Die Liebe ist frei und äußert sich nun in dem Gefühl einer wohlig warmen bindung, die einen den Schmerz der Welt vergessen lässt. Diese Stufen lassen sich mit ein paar kleinen Anpassungen auf so gut wie alle Beziehungen übertragen. In Bezug auf die Liebe ist es wichtig, Eigenverantwortung zu übernehmen.

    Wenn ein Mensch fähig ist, produktiv zu lieben, dann liebt er auch sich selbst; wenn er nur andere lieben kann, dann er überhaupt nicht lieben.“
    Seite 99

    Ein häufiger Irr-tum in Beziehungen besteht darin, zu erwarten, dass der andere Mensch unsere ganze Welt sein soll. Es ist nicht notwendig oder gar möglich, alle Bereiche des Partners abzudecken. Ähnlich wie man sein Auto nicht mit Zucker tankt, sollte man keine Kompatibilität erzwin-gen wollen, unter Verlust der Realität. Bei jeder neuen Bildung einer Schnittmenge verliert man einen Teil seiner eigenen Welt, da dies nie wieder rückgängig gemacht werden kann. Die entstehenden gemein-samen Erfahrungen werden in Form von Geschichten und Erinnerungen archiviert, die sich wiederum mit anderen Erlebnissen verbinden und schließlich in einer Erinnerung an ein Gefühl enden können. Es ist wichtig, Überschneidungen zuzulassen, aber keine vollständige und dau-erhafte Deckungsgleichheit anzustreben, wie bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis.

    Liebe das Missverständis

    „Trotzdem glauben die meisten Menschen, Liebe komme erst durch ein Objekt zustande und nicht auf Grund einer Fähigkeit. Sie bilden sich tatsächlich ein, es sei ein Beweis für die Intensität ihrer Liebe, wenn sie außer der „geliebten“ Person niemanden lieben. Es ist dies der gleiche Irrtum, den wir bereits an anderer Stelle erwähnt haben. Weil man nicht erkennt, dass die Liebe ein Tätigsein, eine Kraft der Seele ist, meint man, man brauche nur das richtige Objekt dafür zu finden, und alles andere gehe dann von selbst. Man könnte diese Einstellung mit der eines Menschen vergleichen, der gern malen möchte und der, anstatt diese Kunst zu erlernen, behauptet, er brauche nur auf das richtige Objekt zu warten, und wenn er es gefunden habe, werde er wunderbar malen können. Wenn ich einen Menschen wahrhaft liebe, so liebe ich alle Menschen, so liebe ich die Welt, so liebe ich das Leben. Wenn ich zu einem anderen sagen kann: „Ich liebe dich“, muss ich auch sagen können: „Ich liebe in dir auch alle anderen, ich liebe durch dich die ganze Welt, ich liebe in dir auch mich selbst.“ Fromm, Erich. Die Kunst des Liebens: 0 (German Edition) (S.66-67). Edition Erich Fromm. Kindle-Version.

    Das Leben besteht aus verschiedenen Stufen, die durch Zeit und Arbeit voneinander ge-trennt sind. Jede dieser Stufen hat ihre eigene schmerzhafte Komponente. Schmerz an sich ist jedoch nicht negativ, sondern dient dazu, uns unsere Grenzen aufzuzeigen und uns da-zu zu bringen, neue Wege einzuschlagen. Es gibt immer Optionen zur Auswahl, doch oft fehlt uns der Fokus, um sie wahrzunehmen. Ähnlich wie bei einer Autobahn gibt es Ab-zweigungen, die uns zu unbekannten Orten führen können, aber die Frage ist, ob wir be-reit sind, das Risiko einzugehen. Tatsächlich ist jedoch alles im Leben mit einem gewissen Risiko verbunden. Selbst das einfache Atmen birgt das Risiko, dass es eines Tages aufhört. Dennoch halten wir nicht den Atem an, denn es lohnt sich nicht. In Bezug auf die Liebe ha-ben wir keine Chance, ihr zu entkommen, da alles, was wir als Menschen tun, ob bewusst oder unbewusst, ein Akt der Liebe ist. Liebe ist ein komplexes System von Gefühlen, das wir als Spiel erleben können. Sie erfüllt unsere seelischen Bedürfnisse und dient als Gefäß für unsere Herausforderungen im Le-ben. Wenn wir die Liebe wirklich verstehen, sind wir in der Lage, den Schmerz zu akzeptie-ren und sogar zu genießen. Das Leben selbst ist eine fortwährende Quelle von Schmerz und erfordert ständige Anstrengung. Um langfristig für unser Wohlergehen zu sorgen, müssen wir manchmal auf unmittelbare Befriedigung verzichten. Wenn unser Fokus ausschließlich auf einem hedonistischen Lebensstil liegt, in dem wir allen unseren Gelüsten nachgeben, wird dies nicht gut enden. Der Schmerz erinnert uns immer wieder an die Vergänglichkeit des Lebens und verleiht der Liebe ihre Bedeutung. Wenn wir lieben, vergessen wir für einen Moment die alltäglichen Sorgen und Widrigkei-ten des Lebens. Wenn wir hingegen Hass empfinden, nehmen wir das wahre Leben in all seiner Intensität wahr. Unser Bestreben sollte es sein, uns stetig zu verbessern, auch wenn wir manchmal nur für kurze Augenblicke in der Lage sind, dies umzusetzen. Das Gegenteil von Spielen ist nicht das Ausüben von Brutalität oder Boshaftigkeit, sondern die völlige Passivität und das Nichtteilnehmen am Spiel des Lebens.

    FAZIT

    Durch die Fokussierung auf den Menschen als Kapitalgut haben wir die Fähigkeit zu lieben aktiv verlernt. Vor Allem durch die Insdustrialisierung, kann das Individuum seine Existenz, nur in der Masse rechfertigen. So wurde er austauschbar. Es fehlt nun die Sicherheit gebraucht zu werden. Diese Unsicherheit versuchen wir mit monetären Erfolgen auszugleichhen. Doch Die menschlichlichkeit lässt sich nicht monetär entlohnen. Geschweige denn entwickeln. Das was uns fehlt ist die Liebe, das was uns treibt das Geld. Diese Diskrepanz stürzt uns in eine deutlich traurigere Version vom Leben. Eine deutlich unliebsamere Version unserer Geschichte. Wir flüchten in Film und Fersehen, und Liedern, um Gefühle zu reaktivieren. Um die Isolation, erträglicher macht. Die Liebe ist verkümmert, und unsere Gesellschaft leidet darunter. Um diesem Problem zu entkommen, lenken wir uns mit inszenierten und überzogenen Geschichten rund um die Liebe ab. Dabei sollten wir erkennen, dass die Liebe eigentlich das ist, was uns von Anfang an verbindet - Liebe in Form von Geschichten. Es ist bezeichnend, wie unser Verständnis von Liebe schwindet, während die Erwartungen an sie steigen. Erich Fromm hat dies bereits im 20. Jahrhundert erkannt und neu formuliert. Die Geschichte der Liebe begleitet uns seit Menschengedenken, doch verstehen wir sie nicht mehr, weil wir nicht voneinander lernen, sondern von idealisierten Bildern der Medien reproduzieren. Es ist an der Zeit, dass wir wieder fühlen und aufrichtig lieben lernen, indem wir uns selbst verstehen und lieben. Denn wenn unser Inneres strahlt, können wir tiefgründige und langanhaltende Verbindungen aufbauen. Die Liebe ist ein vielschichtiger Begriff, der an Bedeutung gewinnen oder verlieren kann, je nach Auslegung. Sie findet auf körperlicher und seelischer Ebene statt. Liebe ist eine Einheit aus Zuneigung, Sicherheit, Respekt, Unterstützng, Führsorge, Geduld, Neugierde, Vertrauen,... Und nicht die Flucht von einem Hochgefühl zum anderen. Vielleicht können auch die Medien Geschichten, in Zukunft echte Liebe portraitieren, die Frage ist nur ob wir diese konsumieren wollen oder portraitieren können? Insgesamt betrachtet könnte man sagen, dass das Leben ein Spiel mit vorherbestimmten Regeln ist, in dem die Liebe als System eine Rolle spielt. Manche folgen den Anweisungen, manche finden sie, manche erfinden ihre eigenen. Die Liebe bleibt jedoch stets eine Nebenaufgabe, und manchmal reicht schon ein einfaches Lächeln im Alltag aus, um eine liebevolle Kettenreaktion auszulösen. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann beginne vielleicht mit einem aufrichtigen Lächeln, ohne Erwartungen, und leiste deinen Beitrag mit dieser guten Tat.