Der Kiosk ist neben seiner Funktion als Händler auch ein Ort in der Nachbarschaft, ein Ort des sozialen Austausches und der Begegnung. Kommunikation und soziale Interaktion verschieben sich nun mehr und mehr ins Web und der virtuelle Raum wird zunehmend eine relevante Kategorie in unserem Alltag. Ist der Kiosk im Jahr 3000 ein virtueller Raum? Ist das möglich, wenn doch Lokalität und Nachbarschaft momentan die maßgebenden Faktoren dafür sind. Obwohl der Zufall bestimmt, wo eine Person geboren und sozialisiert wird, bildet ebenjener Raum eine fundamentale Ordnung für das jeweilige Leben. So ist auch die eigene Perspektive immer geprägt von unserem Umfeld. Jede Person kann egal wo sie sich befindet auf das Internet zugreifen. Raum im klassischen Sinne eines reellen Ortes existiert virtuell nicht, ebenso wenig wie Lokalität. Ist es daher erstrebenswert diese Kategorien nachzubauen und aufrecht zu erhalten? Welche Möglichkeiten eröffnen sich wenn Räumlichkeit im virtuellen an Bedeutung verliert? Bietet vielleicht das Aufbrechen von Raum als gliederndes Element die Möglichkeit zur Neuordnung gängiger Hierarchien und Perspektiven?